[SOUNDLIGHT] Sicher messen mit Stromzangen

SICHER MESSEN ?

Sie ist ein Meßmittel, das leider zu wenig bekannt ist und verwendet wird: dir Stromzange. Sie ist sicher in zweierlei Hinsicht: zur Messung muß man den Stromkreis nicht öffnen, ein Zugriff auf potentialführende Leiter findet also nicht statt. Außerdem muß man die Anlage zur Anbringung der Messung nicht außer Betrieb nehmen; eine Unterbrechung und Störmöglichkeit entfällt.

WIE FUNKTIONIERT'S ?

Mit der Stromzange, das bedeutet schon ihr Name, wird ein Strom gemessen. Das geschieht magnetisch, denn jeder fließende Strom erzeugt ein Magnetfeld und dies wiederum kann in einem zweiten Leiter einen Strom induzieren - das Prinzip des Transformators. Auch die Stromzange ist ein Trafo: mit dem Meßleiter als Primärwicklung, und der Meßspule um die Zangenschenkel als Sekundärwicklung. Demzufolge hat auch die Stromzange ein Übersetzungsverhältnis zwischen Primärstrom und Sekundärstrom; der Faktor (üblicherweise 10:1, 100:1 oder 1000:1) muß bei der Messung berücksichtigt werden.

Strommessung mit der Zange

RICHTIG MESSEN

Man mißt den Strom in dem Leiter, der durch die Zange umschlossen wird. Wer also das komplette Anschlußkabel eines gerätes mit der Stromzange umfaßt, der sollte - richtig: - NULL messen, weil der Strom in beiden leitern gleich groß, aber umgekehrt gerichtet ist und sich somit aufhebt.

Man kann sich dies zunutze machen, um Leckströme zu ermitteln. So sollte die Messung über alle drei Phasen eines Drehstrommotors möglichst Null ergeben. Bei einem Dimmerrack sieht das natürlich anders aus: hier ist die Belastung aller Phasen ja meist nicht gleich, die Differenz wird über den Nulleiter ausgeglichen. Die nachfolgend gezeigte Messung ergibt also denselben Wert, wenn man über den Nulleiter mißt.

Messung über alle Phasen ergibt den Nulleiterstrom

FEHLERSTRÖME

Die Technik der Stromzange finden Sie übrigens auch in einem Gerät, in dem Sie das wohl nicht vermuten würden: im FI-Schalter. Auch hier mißt ein Stromsensor, nämlich den Schutzleiterstrom - nicht direkt, aber als Summe aus L1, L2, L3 und N. Die sollte nämlich Null sein; alles was hier nicht zurückkommt geht durch mangelhafte Isolation verloren.

FI-Schalter als Stromzange

Mit einer herkömmlichen, passiven Stromzange lassen sich nur sinusförmige Wechselströme erfassen. Eine obere und eine untere Grenzfrequenz bestimmen den Bereich, in dem die angegebene Genauigkeit eingehalten wird. Teurere Modelle arbeiten mit Hilfsenergie, Halbleitersensoren (Hall-Sensoren) und einem Feldkompensationsverfahren. Sie können auch Gleichströme oder verzerrte Kurvenformen messen.





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Letztes Update: 15.08.98 (C) SLH 1997/98